01. Mai – deutsche Balladen

Zitat von ihr: „Das Schrecklichste an unseren 18 Monaten war, dass du in dieser Zeit kein einziges Mal das Judas Priest-Tape im Auto gewechselt hast.“

Dazu muss man wissen, dass das noch vor der Painkiller war. Painkiller wäre dann sowieso der Supergau gewesen. Und auf diesem Judas Priest-Tape waren so schöne Sachen wie Turbo Lover, Breaking the Law, Living after Midnight, The Ripper, Out in the Cold usw. Ein feines Tape. Warum soll man ein solches Tape überhaupt wechseln?

Wenn man unterschiedlichen Konfessionen angehört, dann wird man vom Pfarrer vor der Hochzeit gefragt, ob man sich das besser nochmals überlegen will, weil das oft zu Schwierigkeiten in der Ehe führt. Ich dachte damals, dass der katholisch, evangelisch usw meint. Der meinte aber, und davon bin ich inzwischen überzeugt, dass Metal und Peter Maffay/Pur nicht zusammenpassen. Also, Peter Maffay und Pur sind die Parameter für diese Mischung, und die schönsten deutschen Songs habe ich bereits am 25.3. verbraten. Dann versuche ich das mal mit deutschen Balladen, die oftmals downgraden, wenn man sich gerade in einer manischen Phase befindet.

Wir starten mit Doro und ihrer Ballade über die Freundschaft. Das klingt sehr authentisch, wenn Doro das singt. Vielleicht etwas zu optimistisch, aber ich habe genug Material, um euch runter zu ziehen. Diese Scheibe ist nichts für Depressive.

Schon im nächsten Song erzählt uns Bap von der verrückten Lisa und drückt damit auf die Magengegend. Danach der absolute Tränendrücker mit Sehnsucht. Taschentuchalarm.

Und Wolfgang Ambros kann nicht nur Schifoan, sondern auch nachdenklich, bedrückend in „de Kinettn, wo i schlof“. Vielleicht sein bester Song.

Illegal 2001 drückt dann weiter auf die Tränendrüse.

Joachim Witt, das ist der goldene Reiter, reitet immer noch, gar nicht so schlecht.

„Mach die Augen zu“ ist nicht wirklich eine Ballade. Was für Textzeilen.

„Wieder genauso“ wer würde das nicht gerne am Ende sagen? Aber tatsächlich bereuen wir doch alle insgeheim etwas.

Es ist vorbei „Junimond“ ist doch wirklich nie vorbei.

Johnny Walker, zwischen Sexy und Dicke ein balladesker Edelstein, der für viele die Wahrheit ist.

Muss ich denn sterben um zu leben? Eine der magischsten Textzeilen der Musikgeschichte vom guten Falco.

Rammstein hat auch Balladen im Programm, was „Ein Lied“ beweist.

Etwas optimistischer geht es in „Fang neu an“ und „Normale Härte“ zu. Ganz anders dann im „Abendlied“. Bedrohlich und düster kommt der daher. Aber jetzt die Top 3:

Der Jupp von Bap ist wohl deren emotionalster Song. Für die Textzeile: „Nur von Stalingrad verzählt er nie, wo liegt das, Stalingrad, in welchem Land ist datt, Stalingrad, packt er nie, irgendwie“ gibt es Gänsehaut.

Danach Moccaaugen, von einem Grönemeyer, der damals noch ungezogen war. Ist das tatsächlich Grönemeyer? Man mag es kaum glauben.

Zum Abschluss dann den Willy und den kann man nur lieben oder hassen. Mehr Emotion geht jedenfalls nicht. Mensch Konstantin, wenn das das Ergebnis vom Kokainkonsum ist, dann sollten die Drogen endlich freigegeben werden.

So, jetzt such ich mal dieses Wahnsinnstape, und zieh mir Judas Priest rein. Das habe ich mir verdient. 🙂 Rüdiger

 

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