CD des Monats März 2022:Goodbye June-See Where The Night Goes

Auch der letzte Monat hatte einige interessante Neuveröffentlichungen:

1. Star One-Revel in Time bietet das, was Lucassen meist anbietet -symphonischen Powermetal. Ohne wirkliche Höhen und Tiefen plätschert die Scheibe an mir vorbei. Einen Anspieltipp habe ich nicht. Das ist nicht schlecht, wird aber wohl nie mehr gehört. 10 Punkte.

2. Jethro Tull-The Zealot Gene ist der Beweis, dass alte Liebe doch rostet. Das ist von Aqualung so weit weg wie Modern Talking von Rockmusik. Ohne Anspieltipp, nimm einfach einen Song, und wenn der gefällt, dann wird der Rest nicht enttäuschen. Das ist eher Folk als Prog und Rock. 10 absolut wohlwollende Punkte.

3. Amorphis-Halo schaffte es in manchen Soundchecks aufs Siegertreppchen. Die Instrumente und die Songs wissen schon zu gefallen. Aber man muss schon Death-Growls mögen, um hier ein Fan zu werden. Schade, dass sich der glasklare Gesang immer wieder mit den Growls abwechselt. Anspieltipp, weil growlsreduziert: Halo. 12 Punkte.

4. Slash&Myles Kennedy-4 reißt mich auch nicht vom Hocker. Kein Anspieltipp. Das ist das, was man von zwei Superstars mindestens erwartet – alles nett und ohne Höhepunkte. 12 Punkte.

5. Jetzt gehts los. Die Scorpions hauen mit Rock Believer eine Scheibe raus, die durchaus die beste Scheibe der letzten 30 Jahre sein könnte. In unserer Topalbenliste sind die Scorpions gleich viermal vertreten. Anspieltipp für Oldies: Seventh Sun. Starke Rockers, schöne Ballade und damit alles, was das Scorpions-Herz begehrt. 14 Punkte.

6. Jetzt wird es Stoner! Und zwar kompliziert Stoner. Für 98 % aller Rocker wohl ungenießbar. Earthless mit Night Parade of One hundred Demons fordern dich. Das sind im Prinzip zwei Songs, einer mit 40, der Andere mit 20 Minuten Spielzeit. Aber das ist nicht das Schlimmste, denn die drei Musiker kommen ganz ohne Gesang aus. Da gibt es eigentlich nur: lieben oder hassen. Wenn man die Scheibe hört, während man eine andere Arbeit erledigt, wird man verstärkt nervös. Ich habe mir das Teil bei einem Spaziergang und Sonnenschein gegeben. Was erwartet dich: Pink Floyd Geschwurbel mit Can und Hendrix in der B-Note mal 2. Viel Spass damit! 15 Punkte vorläufig.

7. And the Winner is: Goodbye June mit See Where The Night Goes. Bon Scott ist nicht tot! Und ich kann das beweisen. Hör nur den Opener Step Aside und alles wird gut. Nimm also alte AC/DC plus eine Prise ZZ Top. Dazu ein Schuss Aerosmith und ein Gschmäckle CCR und du bist ziemlich nah dran. Dabei leben die Junes vor allem von ihrer Vielseitigkeit und von ihren Songideen. Auch wenn sich die Songs oft abgeschrieben anhören, so fallen den Junes immer wieder Ideen ein, die aus einem eigentlich vorhersehbaren Song einen starken Song machen. Mein Favorit ist Stand & Deliver, das wohl der Slogan für den Kauf des Albums sein könnte. Der wird live rocken. Die nach Aerosmith klingende Ballade What I Need dürfte jedem Balladenjäger gefallen. Und Everlasting Love klingt so sehr nach Hey Tonight von CCR, dass man glatt mitsingt. 16 Punkte von unseren 20 Punkten und damit Aufnahme in unseren Olymp der Topalben. 🙂 Rüdiger

PS: Black hat eine zeitlang gebraucht, aber jetzt ist klar: AC/DC mit Siebziger Sound a la Led Zeppelin haben Stand & Deliver als Nr. 1 der Scheibe abgelöst.

 

1 thought on “CD des Monats März 2022:Goodbye June-See Where The Night Goes

  1. …voller Erwartung mal wieder die CD-Empfehlung des Monats von Rüdiger angetestet…Stop…Step aside gestartet…Stop…nach 30 Sekunden mit dem Kopfwippen begonnen…Stop…nach 40 Sekunden die Lautstärke gediegen nach oben justiert…Stop…nach einer Minute ein fettes Grinsen im Gesicht :-)…Stop…
    Auch wenn in „See Where The Night goes“ der Riff aus Thunderstruck von ACDC grüßen lässt, ist das trotzdem ein geiler Song. Das Album macht Spaß. Vielen Dank für die Empfehlung!!!

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