CD des Monats Mai 2022: Hällas-Isle of Wisdom
Genesis mit Peter Gabriel könnten heute so klingen. Damit ist alles gesagt. Die kürzeste Rezi aller Zeiten, für alle, die weniger lesen und mehr hören möchten.
Und wie im letzten Monat sind es wieder Schweden, die uns hier mit 8 Songs in dem früher üblichen Umfang von fast 45 Minuten verwöhnen. Einen einzelnen Song hervorzuheben wäre ungerecht, weil gerade das konstant hohe Niveau für diesen Output spricht. Ich machs trotzdem: Elusion’s Gate.
Peter Gabriel mit Genesis waren am 1.4.1975 mein erstes Konzert und wenig später trennte sich der charismatische Sänger von seiner Band. Die ersten Marillion-Scheiben brachten dann Anfang der Achtziger etwas Sonnenschein in den sterbenden Siebziger-Prog. Und nun Hällas mit einem Tommy Alexandersson, der alles hat, was Peter Gabriel auszeichnete. Hört euch das Flehen, Beschwören, Schreien und Gejammere nur an. Große Theatralik und ganz großes Kino.
Das sind 18 auf unserer 20 Punkte Skala.
Aber das soll es nicht gewesen sein, denn dieser Monat hatte es in sich. Es gab einige Neuveröffentlichungen von Bands, die in unserer Topalbenliste bzw. in unserer Odusongliste verewigt sind.
1. Von Hertzen Brothers, was für ein Name. Der erinnert etwas an Roy Black. Die Hertzens sind in unserer Topsongliste mit New Day Rising vertreten. Die neue Scheibe Red Alert in the blue Forest erinnert etwas an Pink Floyd, allerdings auf eine hellere, fröhlichere Art. Schlecht für die, die es düster mögen.13 Punkte
2. Wolf mit Love at first Bite in unserer Topsongliste zelebrieren amerikanischen Metal. Die neue Scheibe Shadowland bringt da nichts Neues. Anspieltipp: Dust. 13 Punkte.
3. Auch Axel Rudi Pell hat mit Lost XXIII eine neue Scheibe an Bord und Scorpions-Fans könnten glücklich werden. Immerhin haben wir in unserer Topalbenliste zwei Alben vom Axel, aber irgendwie wiederholt sich Axel. Das ist nicht schlecht und in Gone with the Wind kann man mal reinhören. 12 Punkte.
4. Die Hellacopters haben mit Eyes of Oblivion ihren ersten Longplayer seit 14 Jahren am Start und ich meine, dass das der beste Output ist, zumindest vom Sound. Hard Rock’n’Roll mit etwas Blues, eine Flasche Jackie in der Pfote, die Kippe zwischen der Lippe und die Luftgitarre auf dem Rücken. Alles easy und 14 Punkte frech rausgerotzt. Anspieltipp: Beguiled
5. Nö, die hebe ich mir als Juni-CD auf. Ich verrate nur soviel: Klassik meets Metal, eine der außergewöhnlichsten Hochzeiten ever.
🙂 Rüdiger
Hallo Rüdiger,
sehr gelenkige Empfehlung 🙂
Toller Retro Prog mit eingängigen Songs und Melodien. Ich habe das Album gerade in einem Rutsch durchgehört und war überrascht als auf einmal nichts mehr kam. Von mir aus hätte das noch ein paar Songs so weitergehen können. Der Vergleich mit Peter Gabriel hängt zwar etwas, aber du hast ja auch geschrieben: So könnten Genesis mit Peter Gabriel heute klingen. Wobei man in Rocker Kreisen mit 72 doch noch in seinen besten Jahren ist. Glücklicherweise ist der Gesang nicht ganz so perfekt und passt damit zum Sound. Top! Die 18 kann ich da mitgehen.
Bleibt gesund,
Euer Sgt. Pepper