CD des Monats November 2023: Primordial-How It Ends

Du wolltest schon immer mal in eine Pagan/Black Metal Scheibe reinhören, hast aber Angst vor all dem Mist, den es da gibt? Dann könnte diese Scheibe etwas für dich sein. How It Ends ist fast schon melodisch, episch und dark sowieso. How It Ends konfrontiert uns mit dem Ende, mit dem wir uns schon seit geraumer Zeit befassen müssen: Corona, Russland, Israel, Klima. How It Ends? Egal how it ends, dieser raue Brocken an Musik ist sicher nicht die Lösung, aber danach sieht man die Welt einfacher. Man sehnt sich nach Ruhe, komme was da wolle. How It Ends wird kein Album, das ich oft hören werde. Aber wenn ich von all dem Systemdreck mal wieder so richtig die Schnauze voll habe, dann ist das meine Wahl, um wieder runterzukommen. Da haben die Iren alles richtig gemacht. Auf ihrer inzwischen elften Scheibe zelebrieren sie in 10 Songs, was sie so einzigartig macht. Anspieltipp ist der Song am Schluss: Victory Has 1000 Fathers, Defeat Is An Orphan. Wie wahr. 15 Punkte mit Tendenz zum Topalbum. Der Pepper ist mit 16 Punkten dabei. 🙂 Ruediger

Und was gab es noch:

Ronnie Atkins-Trinity: Der Ronnie ist das Mastermind der legendären Pretty Maids und deren zweite Scheibe Future World ist sogar in unserer Topalbenliste. Aber wenn wir Pretty Maids-Fans ehrlich wären, warten wir seit nunmehr 36 Jahren auf einen würdigen Nachfolger. Die nachfolgenden Scheiben, auch die Soloscheiben, waren sicher alle nett anzuhören, aber im Vergleich zur Future World verlieren die sich alle in der Mittelmäßigkeit. Ich habe da keine Songempfehlung. Nehmt einfach irgendeinen und der Rest hört sich ähnlich an. Melodic Metal ohne Ecken und Kanten. Aber nett, wirklich nett. 10 Punkte.

Haunt the Woods-Ubiquity: Entspannte Rockmusik, irgendwo zwischen Queen und Yes, ohne jedoch kompositorisch die Siebziger Yes Scheiben erreichen zu können. Zudem ist das Album sehr balladesk geraten. Okay. 10 Punkte.

RIVAL SONS-LIGHTBRINGER: Bluesiger Hardrock. Bißchen Mountain, Hendrix, Grand Funk, Chicken Shack, aber auch Led Zeppelin oder Free. Und bei diesen Namen ist auch klar, wohin die Reise geht, in die wunderbaren Siebziger. Unverwechselbarer Sänger. Das ist schon die zweite Scheibe im Jahr 2023 und als Gesamtpaket wäre es wohl auch CD des Monats. 33 Minuten sind aber etwas knapp. Der Titelsong, mit seinen fast 9 Minuten, mag beim ersten Durchlauf der sperrigste Song sein, erinnert mich irgendwie an Pain of Salvation. Schon ziemlich mutig, den als Opener zu bringen. Wenn ich deren Manager wäre, hätte ich gesagt, ej Jungs, macht den an den Schluss. Well done. 14 Punkte.

GRAVEYARD-6: Sowohl der Song als auch das Album Hisingen Blues haben es in unsere Toplisten geschafft. Und daran werden die Jungs halt gemessen. Und nein, es ist kein zweites Hisingen Blues auf dem neuen Album, das sich schlicht 6 nennt. 9 Songs, alle durchaus hörenswert. Aber, wenn ich keinen Anspieltipp nennen kann, spricht das nicht für das Album. Es ist immer noch bluesiger Hardrock, ähnlich den Rival Sons, nur gehen Letztere mehr Risiko. 12 Punkte.

Eric Sardinas-MIDNIGHT JUNCTION: Und Bluesrock zum Dritten. Wem Bonamassa zu mainstreamig ist, sollte bei Sardinas vorbeischauen. Stevie Ray Vaughan und Liebling Rory (sogar mit einem Cover auf der Scheibe vertreten, klingt wie Rory mit ZZ Top in Begleitung) sind wohl auch Erics Musen. Anspieltipp Long Shot. 12 Punkte.

K.K.’s Priest- The Sinner Rides Again: Da muss sich Judas Priest jetzt mächtig ins Zeug legen, um das zu toppen. Deren neue Single Panic Attack ist in unseren Charts und macht ebenfalls einen guten Eindruck. Während mich die erste Scheibe von KK nicht überzeugen konnte, kriegt man hier fetten Heavy Metal um die Ohren. One More Shot At Glory pustet euch den Ohrenschmalz aus den Lauschern, sozusagen mein Anspieltipp. Aber Hymn 66, Reap the Whirlwind und Keeper of the Graves schlagen in die gleiche Kerbe. Ripper Owens läuft zur Höchstform auf und KK haut die Riffs raus als wäre er erst 20 Jahre und noch keine 50 Jahre im Pit. Diesmal passt auch die Produktion, was mir bei der ersten Scheibe missfiel. Ein rundum gelungenes Werk. 15 Punkte.

Doro- Conqueress: Der Höhepunkt ihrer Kariere war für mich die Triumph & Agony 1987 mit Warlock. Die ist auch in unserer Topalbenliste. Für dieses Phänomen, dass sich Sänger überbewerten und eine Band unter eigenem Namen gründen, gibt es in der Psychologie auch einen Namen. Und wenn die Lady in Black durchaus noch den einen oder anderen guten Song herausbrachte, Triumph & Agony blieb unerreicht. Und jetzt dieses Werk. Der Start ist stark mit Children of the Dawn und Fire in the Sky. Aber das Niveau rauscht dann auch schnell in den Keller. Ich weiß gar nicht, was davon am schlechtesten ist. Vielleicht Fels in der Brandung? Oder Best in me? Oder die Covers? Aber ich vermute, dass sie das selbst weiß, und deshalb live gerne Warlock-Songs spielt. Aus alter Verbundenheit: 11 Punkte.

Baroness – Stone: Mit Baroness habe ich noch nie etwas anfangen können. Es sind jedes Mal die überwiegend positiven Kritiken, die mich zum Hören veranlassen. Der Titel Anodyne ist auch ganz nett, aber der Rest ist wieder so durchwachsen. Prog, Sludge, Stoner……die Zutaten sind gar nicht übel, aber im Prinzip Zeitverschwendung. 10 Punkte.

 

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