CD des Monats November 2020 Colour Haze-We Are
Bereits Ende 2019 erschienen ist das nunmehr die zwölfte Scheibe von Colour Haze, nennt sich „We Are“, und wer unsere „Topalben“ liest, der weiß, dass wir ein gewisses Faible für diese Band haben.
Die Vorfreude war deshalb groß und je größer die Vorfreude desto größer ist oft die Enttäuschung. So auch zunächst beim ersten Song. Was sich da an Gesang durch die Kopfhörer an mein Trommelfell heranmachte, versetzte mich einen Augenblick in Schockstarre. Der Gesang des Titelsongs kommt fast funky daher und steht eher im Widerspruch zu bisherigen Sangeskünsten. Während normalerweise der Gesang eher zurückgenommen daherkommt, steht er hier im Vordergrund, was ja nicht unbedingt schlecht sein muss. Aber die übrigen Songs schlagen dann die übliche Klangrichtung ein, wenn man bei Colour Haze überhaupt von üblich sprechen kann. Und am Ende angekommen, legt sich doch Zufriedenheit aufs Gemüt. Jedenfalls zündet nach mehrmaligem Hören auch der erste Song.
Viele sehen die Wurzeln von Colour Haze bei Black Sabbath oder Kyuss. Für Krautrocker würde ich aber am ehesten zu den ersten Can-Scheiben Vergleiche ziehen, deren Mother Sky durchaus eine Hymne von Colour Haze sein könnte.
Bleibt zu hoffen, dass die 1994 gegründeten und in München ansässigen Colour Haze noch lange diesen Stonersound praktizieren. Von Pepper gibt es 17 und von mir 18 Punkte von 20 möglichen Punkten und somit eine Aufnahme in unsere Topalbenliste. Smileys Rüdiger
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