CD des Monats Februar 2022: Wolvespirit-Change the World

Diesen Monat war einiges los:

1. Worst First. Die Scheibe von Ashes of Ares aus 2013 ist in unserer Topalbenliste (muss ich überdenken), weshalb die Vorfreude groß war. Aber anstatt CD des Monats zu werden, ist die neue Scheibe Emperors and Fools eine glatte Enttäuschung. Statt Prog hört man allenfalls Trash, noch dazu schlechten Trash. Das Rumgeschrubbere ist eines Matt Barlow nicht würdig. Nimm die schlechteste Iced Earth Scheibe, zieh nochmals 50 % ab und du bist noch nicht einmal nah dran. 8 wohlwollende Punkte.

2. Tony Martin ist einer der früheren Sabbath-Shouter und noch nie ist mir so sehr aufgefallen, dass er absolut nach Dio klingt. Mit Thorns bringt er uns neue Songs, die mich allesamt nicht vom Hocker reißen. 10 Punkte.

3. Night Eternal mit Moonlit Cross wird in der Metal-Welt abgefeiert. Die Jungs kommen aus Essen und in der Tat kann man beim Erstdurchgang nichts Schlechtes erkennen. Wenn aber nach dem Zweitdurchgang nichts hängen bleibt, dann spricht das für eine gewisse Eintönigkeit. 11 Punkte.

4. Kissin‘ Dynamite mit Not the end of the road bietet Kick Ass Rock’n’Roll irgendwo zwischen harten Bon Jovi und Victory. Bester Song: My Religion, der aber nicht auf dieser Scheibe ist. Coming Home erinnert mich zu sehr an einen H.E.A.T.-Hit. Und das ist das größte Manko der Scheibe, irgendwie alles schon gehört.  Knapp über Durchschnittsware: 12 Punkte.

5. Billy Talent (mit Reckless Paradise) werden für mich immer die Helden sein, die Rusted From The Rain kreiert haben. Das gibt ein Zusatzpunkt. Die neue Scheibe ist auch ganz nett (Nett ist die Schwester von wem?), die ich mal als punkigen Metal mit unverwechselbarem Sänger umschreiben möchte. Anspieltipp: Reckless Paradise, der rockt. 13 Punkte.

6. Battle Beast mit Circus of Doom überraschen mit der neuen Scheibe. Der Song Where Angels fear to fly setzt sich in meiner Bandsongbestlist adhoc auf Platz 1 und löst damit Black Ninja ab. Die Sängerin bringt soviel Power hinters Mikro, dass die liebe Doro blass werden würde, wenn sie das hört.  13 Punkte für diesen symphonischen Frauenpowermetal.

7. Magnum ist auch dabei mit The Monster Roars. Und wo Magnum draufsteht, da ist auch Magnum drin. Anspieltipp That freedom word. An die Storyteller kommt die Scheibe natürlich nicht ran und ein How far Jerusalem sucht man vergebens. Aber allein die Stimme von Bob Catley ist immer wieder ein Genuß. 13 Punkte.

8. Wolvespirit mit Change the World trägt diesen Monat den Sieg  davon. In der neuen Metal Hammer glatt auf Platz 28 von 30 Scheiben und die vorgenannten Scheiben sind fast allesamt höher bewertet als diese. Manchmal muss man auch gegen den Strom schwimmen.

Ich lasse mich gerne als Langweiler bezeichnen, wenn ich immer wieder die Siebziger hochhalte, die musikalisch die besten Jahre waren. Und mehr Siebziger geht nicht, Rockröhre inclusive. Die gute Debbie erinnert ein bißchen an Inga Rumpf zu Frumpy-Zeiten und noch mehr an holy Janis Joplin. Debbie rotzt die Vox so richtig schön raus. Und vom Härtegrad geht das in Richtung Deep Purple und Led Zeppelin, wohl die großen Vorbilder, aber unerreicht, versteht sich.

Das Rad wird hier nicht neu erfunden, aber mein altes Rad fuhr besser und war weniger kaputt als jedes Neue. Früher war doch alles besser, zumindest wenn das früher in den Siebzigern war. Die verrauchten Clubs von früher sind leider schon vor Corona fast alle gegangen und Corona gibt ihnen jetzt den Rest. Diese Clubs wären die richtige Plattform für Wolvespirit. Luftgitarre raus und Mähne schütteln. Wer hier nicht zuckt, könnte tot oder Politiker sein. Als Anspieltipp empfehle ich Hells Bells are ringing oder Thunder and Lightning, die aber nur gering zu allen anderen herausstechen, von Crazy mal abgesehen, das diesen Namen zu recht trägt. 15 von 20 Punkten auf der Rüdiger-Skala.

 

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