CD des Monats September 2024: Wintersun – Time 2

Symphonischer, epischer Melodic Death hat es bei uns schwer. Nicht wegen symphonisch, nicht wegen episch, nicht wegen Melodic. Wegen Death, ausschließlich wegen Death. Wir sind die Traditionalisten, im Prinzip also die Musiknazis des Heavy Metal. Und Death geht da gar nicht.

Aber es gibt auf der Scheibe allerlei Lichtblicke wie das instrumentale Ominous Clouds. Noch besser das abschließende Silver Leaves, das mit viel Klargesang und Asia-Vibes punktet. Die 2 Minuten Grundrauschen am Ende hätten aber nicht sein müssen.

Mit One With The Shadows erhalten wir eine Mischung aus Klargesang und angedeuteten Growls, was mir tatsächlich gefällt. Pepper, hör auf nach Steinen zu suchen, die du nach mir werfen kannst.

Mit Storm und The Way Of The Fire kommen die Harten in unserem Garten auf ihre Kosten. Das Geballer des Schlagzeugs geht mir manchmal auf die Nerven. Auf meiner John Bonham 10 Punkte-Skala gibt es dafür eher weniger Punkte. Für die asiatischen Folkklänge dafür mehr. Und der Guitarero ist ein Ausnahmekünstler. Alle Progger auf dieser Welt müssen in diese Scheibe reinhören. Wir sind zwar die Traditionalisten, aber eben auch Progger. Wo wären wir heute, wenn wir damals die In Rock fortgeworfen hätten? Ich gebe vorsichtige 15 von 20 Punkten und überlasse es dem Pepper, das Album zum Topalbum zu küren.

Und was gab es noch:

Leprous – Melodies Of Atonement: So oder so ähnlich muss ich mich gefühlt haben als ich das erste Mal Alban Berg gehört habe. Geschmackssache sagte der Affe und biss in die Banane. Mein Fall ist das nicht. Und ich weiß nicht, was mich mehr nervt, der Eunuchen-Gesang oder die Synthies. Leprous ist angesagt und fast ein Hype. Und genau deshalb sind wir auf prognrock da, um euch vor solchem Möchtegern-Metal zu warnen. Was für ein Schrott. Kein Song, der mich nicht zum skippen zwingt. Unter 5 Punkten verteilen wir an Modern Talking und Kollegen, was wir erst gar nicht testen. Deshalb 5/20 Punkten.

Hammerfall – Avenge The Fallen: Auch so eine Band, auf die, kennste eine, kennste alle, zutrifft. In unseren Toplisten werden wir gleich mehrfach fündig. Aber sind wir mal ehrlich, nach der Glory To The Brave kam nichts Besseres und die ist 27 Jahre alt. Der Opener weiß tatsächlich zu gefallen. Auch die übrigen Songs sind gut und für echte Fans eine klare Kaufempfehlung. Doch irgendwie nutzt sich dieser Powermetal mit der Zeit ab. Aber 14 Punkte soll mir das wert sein. Lange Zeit sah die Scheibe wie der Soundcheckwinner aus, wenn die Wintersun nicht kurz vor knapp am 30.8.2024 erschienen wäre.

Dark Tranquility – Not Nothing: Melodic Death der übleren Art. 10 Punkte.

Category 7 – 2024: Echter Thrash. Armored Saint Sänger John Bush ist ein Ausnahmesänger. Und die Guitareros allerfeinst. Eigentlich passt alles, außer, dass kein Song bei mir zündet. 12 Punkte.

Blues Pills – Birthday: Ich kann mich dem Jubel auf mehreren Plattformen nicht anschließen. Diesen bluesigen Hardrock habe ich, auch von dieser Band, schon besser gehört. Da kommt Langeweile auf. 11 Punkte.

Metal Is Forever 🙂 Rüdiger

 

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