CD des Monats Dezember 2022: Warrior Soul-Out On Bail

Da fühle ich mich glatt 30 Jahre jünger. Solange liegen die früheren Heldentaten von Warrior Soul bereits zurück. Immerhin haben es zwei der ersten drei Klasse-Scheiben in unsere Topalbenliste geschafft. Wasteland gehört bei mir zu jeder Metalparty und mit The Losers war damals auch eine Megaballade am Start. Aber diese Zeiten sind lange vorbei. Zuviele Enttäuschungen wurden da in den letzten Jahren gesammelt.

Seit März nun der neue Output, der erst jetzt bei mir eingetrudelt ist. Das sind nur 34 Minuten Spielzeit, was bei mir generell zum Punkteabzug führt. Korys Stimme ist zwar immer noch unverwechselbar, aber hat doch etwas im Laufe der Zeit gelitten. Aber gleichwohl passt diese Stimme fast besser zu dem nun dreckigen Sound. Aber früher passte Warrior Soul auch in keine Schublade. Dieses Alleinstellungsmerkmal haben sie verloren; heute würde ich das in die Schublade Kick-Ass Metal stecken. Das ist nichts für Weicheier. Hier geht live der Bär ab. Apropos Live, seit drei Jahren steht im Cafe Central in Weinheim (Superlocation) der Act an, der immer wieder verschoben wird. Für äußerst humane 14 Kröten kriegt man hier voll was auf die 12. Einfach immer mal wieder auf der Homepage von Warrior Soul schauen. Und der Opener auf einer neuen Tour dürfte klar sein: We’re Alive. Und das hoffentlich noch lange.

Neben Kick-Ass Metal gibt es mit Yoyo auch einen etwas sperrigeren Song und The New Paradigm kommt bluesig, fast schon balladesk-psychedelic daher. Letzterer erinnert mich am meisten an die guten, alten Zeiten. 14 wohlwollende Punkte reichen diesen Monat für die CD des Monats.

Außerdem getestet:

Bjork Brant-BOUGAINVILLEA SUITE: Locker flockiger Rock, hörenswert, 12 Punkte.

Disillusion-Ayam: Metal mit Death in der B-Note. Driftwood hat das Zeug zur Megaballade. 12 Punkte.

Riot City-ELECTRIC ELITE: Süffiger Powermetal ohne hohen Wiedererkennungswert. 12 Punkte.

TOWNSEND DEVIN-Lightwork: Also härter als Modern Talking ist das schon. Auch Simple Minds und Coldplay kann man vom Härtegrad gerade noch so übertrumpfen. Aber insgesamt eher was für Softies. Nett. 12 Punkte.

Dead Daisies-RADIANCE: Ein paar nette Hardrockers reichen ebenfalls für 12 Punkte.

Smashing Pumkins mit Atum Act 1: Immerhin haben wir drei Scheiben in unserer Topalbenliste. Aber irgendwie werde ich mit diesem Alternativrock nicht mehr warm. Die Songs zünden nicht und fast möchte ich schreiben, dass das seelenlos ist. Hooray ist der absolut schlechteste Song zumindest auf dieser Scheibe, vielleicht sogar in der Bandgeschichte. Deshalb der absolute Anspieltipp: The Gold Mask. Ich vermute einmal, dass der gar nicht wirklich gut ist, er ist nur Erlösung. Nach Hooray konnte es nur besser werden und dann ist es tatsächlich auch vorbei. 6 Punkte.

The Real McKenzies mit Songs of the Highlands, Songs of the Sea: Damit haben die Big Three des Irish Hardfolks in den letzten drei Monaten neue Scheiben rausgebracht. Anspieltipp: Die gefühlt hundertste Version von Drunken Sailor. 12 Punkte.

Gaupa-Myriad ist Retro, ist Metal, ist Prog, ist Stoner, ist Psychedelic und hat somit alles, was ich brauche. Absolute Anspieltipps sind Mammon und das tolle Elden. Letztendlich habe ich mich nur wegen meiner Liebe zu Kory für die Warrior Soul entschieden, auch wenn Emma Näslund wesentlich besser aussieht. Diese Rockröhre kann von lieblich bis Metal alles, obwohl ich Frauengesang nicht so mag. 14 fette Punkte.

Disturbed hat mit Divisive auch einen neuen Longplayer rausgebracht. Aber wenn Down with the Sickness die Meßlatte ist, die zugegebenermaßen sehr hoch liegt, dann fallen alle Songs unten durch. Das ist durchaus Disturbed, aber wenn man einen solchen Ausnahmesänger hat, dann erwarte ich einfach mehr. Anspieltipp die harte Powerballade Don’t tell me mit Ann Wilson (Heart) am Mikro. 12 Punkte

Candlemass mit Sweet Evil Sun soll ein wahres Ausnahmealbum sein, zumindest wenn man dem Metal Hammer glaubt. Wie immer doomig kann ich allerdings nicht wirklich etwas Besonderes erkennen. Das, was Fans an Candlemass lieben, ist hier en masse vorhanden. Leider fehlt der Wiedererkennungswert. Man erkennt schon Candlemass, aber ich könnte selbst nach dem zehnten Durchlauf keinen Titel benennen. Kann aber auch Alzheimer sein. 12 Punkte.

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