CD des Monats April 2024: Judas Priest – Invincible Shield

Arme Jutta! Der nächste Scheidungsgrund.

Blicken wir zurück. Während der Siebziger Prog mit der Drama von Yes ausklingt (schnief), werfen die Metalgötter ihre sexte Scheibe auf den Markt, die auf den Namen British Steel hört. Während das vorher eher betulich wirkte -aua, nicht mit Steinen werfen, ihr Altfans- konnte man auf der British Steel bereits erahnen, was in Zukunft möglich sein wird. Insofern war die British Steel wohl der erste Meilenstein von den Priestern. Aber es sollte für Jutta viel schlimmer kommen.

1986 erschien die Turbo und eingefleischte Priest Fans waren zwar sauer, aber mit diesem Album erklommen die Priester das nächste Level zum Metal Olymp. Es folgten das Überalbum Ram It Down und -was soll ich superlativieren- mit der Painkiller wohl das beste Metal Album aller Zeiten. Jutta hätte da keinen Spaß gehabt. An die Painkiller kommt Invincible Shield nicht ran. Muss es auch nicht. Immerhin sind seit der Painkiller 34 Jahre vergangen.

34 Jahre und der Rob singt mit seinen 72 Jahren wie ein junger Gott. Während andere Sänger im Alter völlig den markanten Teil ihrer Stimme verlieren, ohne dabei Namen nennen zu wollen, zieht Rob ein Klanggewitter erster Güte ab. Einen Song hervorzuheben ist bei einem Topalbum nicht nötig. Das sind alles Hits, noch bevorzuge ich Trial By Fire. Aber Kick Ass gibt es mit Panic Attack, The Serpent And The King, Crown Of Thorns, As God Is My Witness,  Gates Of Hell………genügend. Und Escape From Reality ist so schön episch. Es sind auch ein paar schwächere Songs dabei. Aber Leute, bei 14 neuen Songs auf der Deluxe Version, während sich andere Bands mit 8 Songs begnügen, dann schmeißt halt 6 Songs weg.

Und selbst das Artwork ist so klasse, weil es die richtige Botschaft vermittelt: Der Metal ist am untergehen, kaum mehr gute Scheiben, aber die Metalgötter halten den Schild hoch, zünden ein Feuerwerk und, solange die Priester das machen, wird der Metal nicht untergehen. Invincible halt. In etwa wie bei Asterix und dem kleinen Dorf, das den Widerstand nicht aufgibt. Asterix äh Rob und seine Mitstreiter haben es der Welt noch einmal richtig fett gezeigt. Weine ich gerade oder tropft es von meiner gequälten Luftgitarre herunter?  16 Punkte von 20 vom Rüdiger

Was gab es noch an interessanten Veröffentlichungen?

Bruce Dickinson – The Mandrake Project: Metal vom Iron Maiden Frontmann. Da packt mich kein Song. Während dem Hören ganz okay, nach dem Hören komplett vergessen. Anspieltipp: Afterglow Of Ragnarok. 12 Punkte aus alter Verbundenheit.

Black Crowes – Happiness Bastards: Bluesiger Hardrock ohne Höhen und Tiefen. Nett. 12 Punkte.

Rage – Afterlifelines: trashiger Powermetal mit gewöhnungsbedürftigem Gesang. Bei gefühlt 40 Scheiben ist ein Topsong zu wenig. Der eine oder andere Song kratzt zwar an den 16 Punkten, aber das ist einfach zu wenig. An der Gitarrenarbeit liegt es nicht. 10 Punkte.

 

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