Nachlese: Arena – The Visitor

Manchmal gibt es Begegnungen, einfach nur so. Hingewehte Blütenblätter auf dem Teppich der Jahre. Und manchmal, vielleicht fürchten wir sie, Momente der Sprachlosigkeit. So beginnen meine Nachlesen häufiger. Und „The Visitor“ ist so ein hingewehtes Blütenblatt, das keiner kennt, und viele laufen daran achtlos vorbei.

Bereits 1998 hingeweht, kommt dieser Prog selten frickelig daher. Der Opener Crack In The Ice beginnt wummernd-bedrohlich, und man denkt an Gabriels Genesis mit „I See Faces And Traces Of Home, back in NYC“. Und die alten Genesis sind auch die Paten für diese Scheibe. Marillion natürlich auch. Es ist ein Rücksturz in eine Zeit, in der musikalisch vieles besser war als heute. Am besten zeigt das The Hanging Tree, aber The Visitor beeindruckt als Ganzes.  Drei Instrumentals mit jeweils etwa 2 Minuten Spielzeit, gehören auf solche Progalben, wobei Serenity ganz klar mein Favorit ist. Und auch wenn ich normalerweise eine härtere Gangart bevorzuge, so sind diese zahlreichen ruhigen Momente auf dieser Scheibe, Balsam für geschundene Seelen. Melodien zum Niederknien und tolle Chöre inclusive. 14 Songs mit über einer Stunde Musik.

Siebziger Proggies werden an diesem Konzeptalbum ihren Spaß haben. Die Produktion ist glasklar und das Artwork passt wie die Faust aufs Auge. Das macht in Summe 18 Punkte/20 vom Rüdiger und Pepper greift sogar zur Höchstpunktzahl.

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