CD des Monats Juli 2025: UNDER RUINS – AGE OF THE VOID
Episch, hymnisch, doomig. So an Querverweisen fallen mir Bands wie Lake Of Tears, Sorcerer, Innerwish oder auch Blind Guardian oder Doomsword ein. Fans dieser Bands sollten mal reinhören. Mein Favorit ist Great Drowning Of Men, aber die anderen Songs, mit jeweils um die 7 Minuten Spielzeit, stehen dem nicht viel nach. Satte Chöre und ein starker Sänger runden das Bild ab. Das gefällt auch Traditionalisten.
Der Opener und der Outener sind kurze Instrumentals. Während 1856 noch als Vorspiel durchgeht und nahtlos in Eighteen Hundred And Froze To Death übergeht, hängt Fanfares etwas sinnlos im Leeren. Dieses Instrumental hätte besser als Intro zu einem anderen Song gepasst. Zum Beispiel für Lost Amidst…….dem sowieso etwas die Feinheiten fehlen. Ich brauche in jedem Song etwas Außergewöhnliches und das fehlt mir hier. Aber das ist jetzt auf hohem Niveau gejammert. Moonlit Requiem hat diese Feinheiten wieder und glänzt mit schönem Gitarrensolo und der Sänger zeigt alle Facetten seines Könnens. Und auch Whispered Curses……und Crimson Seas Of Courage halten das hohe Niveau. Ein ganz starkes Debutalbum! Weiter so.
15 Punkte mit Tendenz zum Topalbum.
Und was gab es noch?
A-Z -2: Melodic Metal mit Supersänger Ray Alder. Schon die erste Scheibe war Durchschnittsware, wie jetzt auch. In Nothing Is Over kann man mal reinhören, beim Rest wird es nicht besser. Ich vermute mal, dass Ray Alder zum Songwriting von Fates Warning nicht allzuviel beigetragen hat. Schade. 12 Punkte.
Katatonia – Nightmares As Extensions Of The Waking State: Pink Floyd für Arme. Mit Old Heart Falls haben wir in unserer Topsongliste zwar eine Empfehlung, auf der neuen Scheibe fällt mir aber kein Anspieltipp ein. Lilac vielleicht. 12 gnädige Punkte.
Volbeat – God Of Angels Trust: Melodic Metal wie gehabt. Austauschbare Songs. Altfans werden zufrieden sein, ich nicht. 12 Punkte auch hier.
Behemoth – The Shit Ov God: Der Name des Albums ist Programm. Gesang grauselig, vom Songwriting ganz zu schweigen. Auch wenn mir die Solosachen des Frontmanns ganz gut gefallen, kann es hierfür nur 5 Punkte geben.
Kadavar – I Just want To Be A Sound: Me Too! Auch wenn wir mit All Our Thoughts einen Topsong in unserer Liste haben, so ist das hier eher eine Enttäuschung. Ein Metalhead, der hier frohlockt, sollte Helene Fischer antesten. Nee, so schlimm ist es dann doch nicht. 10 Punkte.
Giant – Stand And Deliver: Von Giant haben wir tatsächlich zwei Alben zum Topalbum gekürt. Das hier wird keins. AOR nannte man das früher. Wer Journey und Bon Jovi mag, der kann da mal ein Ohr riskieren. 11 Punkte.
The Haunted – Songs Of Last Resort: Thrash und Melodic Death als queere Mischung. Die Songs haben genügend Dampf, um die Gefilde von Behemoth zu verlassen. 11 Punkte.
Lord Vigo – Walk The Shadows: Weniger Doom als sonst, mehr Gothic und noch mehr Pet Shop Boys. Auch enttäuschend. Ob das den Altfans gefällt? 10 Punkte.
Genug genörgelt. Ah, da habe ich noch ein Goodie. In Anbetracht der doch eher schwächeren Scheiben aus den letzten Monaten, habe ich die umfangreichste Liste ever gebastelt. Was erwartet ihr von einem, dessen erste Single Paranoid war und die Zweite Black Night hieß? 55 Jahre Metal Is Forever. Um die 800 Songs, Tendenz steigend, mit einer fast unendlichen Spielzeit von 60 Stunden. Mehr brauchst du nicht für dein restliches Leben. Ein Spotify Account wäre schon gut, weil die Songschnipsel, über kurz oder lang, nerven. Gib dir jeden Monat 10 Songs, die du davon nicht kennst, und du hast jeden Monat einen neuen Lieblingssong. Versprochen! Mehr Party geht nicht, auch wenn auf Spotify massig Lieder fehlen. Rüdiger
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