Livezone: Colour Haze am 5.6.2025 im Siebener in Mannheim
Dieser freudige Anlass soll Grund genug sein, die beiden CDs der Monate Februar 2023 und November 2020 zu repetieren:
Schon im September 2022 veröffentlicht, allerdings erst jetzt bei mir eingetroffen. Erschienen ist die Scheibe unter dem Label Elektrohash. Lustig, oder? Denn genau das ist drin!
Colour Haze haben am Rezept nicht sonderlich viel verändert. Böse Zungen mögen behaupten, dass das langweilig ist. Nichtsdestotrotz sind Colour Haze die Speerspitze des deutschen Stoner, wenn nicht sogar auf der Welt. Ich könnte mir das Gedudel den ganzen Tag anhören.
Auf dieser Scheibe wird etwas mehr gesungen als auf anderen ColourHaze-Scheiben, was die Songs eingängiger macht. Über den Gesang könnte man sich streiten, aber der passt wie die Faust aufs Auge. Zutaten sind Siebziger Prog (Yes zu Gates of Delirium-Zeiten) und Kraut (Can); für Schlagermiezen ist das nichts.
Kiffer’s Paradise! Anspieltipp: Ideologigi
Entspannte Phasen wechseln sich mit epischen Klangteppichen ab. Irgendwo habe ich gelesen, dass das „wie eine Greatest Hits-Scheibe von Colour Haze klingt, aber tatsächlich alle Songs neu sind.“ Neben all dem Glanz zeigt dieses Statement aber auch ein bißchen das Problem der neuen Scheibe. Und das trifft auch auf alle anderen 13 Scheiben von Colour Haze zu. Ich kann nur wenige Songs von Colour Haze eindeutig einer Scheibe zuordnen. Der Sound ist dafür zu gleich. CD des Monats ja, aber für ein Topalbum reicht es nicht ganz. 15 Punkte. Rund drei Jahre früher:
Bereits Ende 2019 erschienen ist das nunmehr die zwölfte Scheibe von Colour Haze, nennt sich „We Are“, und wer unsere „Topalben“ liest, der weiß, dass wir ein gewisses Faible für diese Band haben.
Die Vorfreude war deshalb groß und je größer die Vorfreude desto größer ist oft die Enttäuschung. So auch zunächst beim ersten Song. Was sich da an Gesang durch die Kopfhörer an mein Trommelfell heranmachte, versetzte mich einen Augenblick in Schockstarre. Der Gesang des Titelsongs kommt fast funky daher und steht eher im Widerspruch zu bisherigen Sangeskünsten. Während normalerweise der Gesang eher zurückgenommen daherkommt, steht er hier im Vordergrund, was ja nicht unbedingt schlecht sein muss. Aber die übrigen Songs schlagen dann die übliche Klangrichtung ein, wenn man bei Colour Haze überhaupt von üblich sprechen kann. Und am Ende angekommen, legt sich doch Zufriedenheit aufs Gemüt. Jedenfalls zündet nach mehrmaligem Hören auch der erste Song.
Viele sehen die Wurzeln von Colour Haze bei Black Sabbath oder Kyuss. Für Krautrocker würde ich aber am ehesten zu den ersten Can-Scheiben Vergleiche ziehen, deren Mother Sky durchaus eine Hymne von Colour Haze sein könnte.
Bleibt zu hoffen, dass die 1994 gegründeten und in München ansässigen Colour Haze noch lange diesen Stonersound praktizieren. Von Pepper gibt es 17 und von mir 18 Punkte von 20 möglichen Punkten und somit eine Aufnahme in unsere Topalbenliste.
Wen das alles noch nicht überzeugt, dann einfach einen Blick in unsere Topalbenliste werfen. To The Highest Gods We Know dürfte die beste Scheibe sein. Pepper mahnt gelegentlich an, dass wir die Stückzahl an Topalben in Bezug auf Colour Haze reduzieren sollten. Grundsätzlich ist das richtig, aber die Auswahl fällt mir schwer.
Wenn mir der Himmel bis zum 5.6. nicht auf den Kopf fällt, dürfte ich im Siebener sein. Beim Teutanes. Rüdiger
Be the first to leave a reply