Weihnachtspressi

Eine fast 50 jährige Tradition geht zu Ende. Solange beglücke ich schon Freunde und Verwandte mit Selbstgebranntem zum Geburtstag oder zu Weihnachten, zuerst Musikkassetten, dann CDs. Aus Umweltgründen ist sowas heute nicht mehr zeitgemäß. Streamen ist angesagt.

Ab dem 24.12.2020 gibt es auf Spotify mein Weihnachtspressi oder nachträgliches Geburtstagspressi. Damit es auch allen gefällt, sind dort nur relativ unbekannte Balladen enthalten. Ich habe das extra vom Umfang an die Spielzeit einer CD angepasst.

Die Eröffnung von Wardruna erinnert an den Titelsong von Black Sabbath. Ich seh da ganz deutlich das Langschiff durch die Nebelschwaden auf der Nordsee mit bärtigen Männern an Bord. Danach folgt UDO und UDO ist wie ein guter griechischer Wein -nicht der Udo-, je älter, desto besser.

Spice & the RJ Band kennt niemand, aber diese Ballade sollte dafür sorgen, dass du dir den Namen merken kannst. All them witches gehören zu meinen Lieblingsbands und der Song könnte der kleine Bruder von Brothers in arms sein.

Der Überhammer ist Solitude. Green Carnation wagen es einen meiner Black Sabbath Lieblingssongs zu covern. Für viele steht Black Sabbath für absolute Heavyness und verpassen dadurch einige vorzügliche Balladen. Solitude kann man nicht besser machen, allenfalls anders. Und das haben Green Carnation geschafft. Einfach anders, aber emotional perfekt.

Paradise ist ein Coversong von Bruce Springsteen im Original und auch Wicked Games haben wir schon einmal anders gehört.

Zu Smoke the sky hätte man früher oder immer noch etwas anderes geraucht. Waste your life? Mitnichten.

Those of us left kommt fast poppig daher. Die knappen Saxophon-Einlagen gefallen besonders an dieser irischen Band.

Die schwedischen Opeth werfen uns mit Windowpane einen äußerst melodiösen Happen vor. Möge nur niemand denken, dass diese Band nicht auch völlig anders kann. Versuch es erst gar nicht. Das ist die Krux mit diesen Metalbands. Da verstecken sich zahllose Balladen, aber für Softies sind die im Prinzip unerreichbar.

John Garcia ist übrigens der Sänger von Kyuss, die auch mehr als anders können. Wer es nicht glaubt, hört unbedingt Demon Cleaner. Mit dem hier enthaltenen Green Machine kommt auch John balladesk daher.

Und wer kennt schon die brasilianischen Viper, die Anfang der Neunziger diese Ballade mit Achtziger Flair auf den Markt brachten?

Whiskey Myers kennt keiner? Wirklich keiner? Aber über 40 Millionen Klicks für diesen Song bei Spotify. Klingt irgendwie nach Lynyrd Skynyrd und den guten alten Allman Brothers.

Pineapple Thief und Riverside schlagen nur selten härtere Töne an und können deshalb von allen Pink Floyd Fans vernascht werden.

Einer besinnlichen Weihnachten steht mit dieser Collection nichts mehr im Wege. Für all die Einsamen, die sich normalerweise am 24.12. in den Kneipen treffen. Für all die Zweisamen, die sich zu Hause treffen. Und für all die Mehrsamen, die trotzdem feiern. Euer Rüdiger

PS: Der Link: https://open.spotify.com/playlist/4f7J1M3jGzfXEtRTkRZ1h6?si=lozMcH03TLm_szdr7VR-_Q

 

Be the first to leave a reply

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert