CD des Monats Oktober 2021 Portrait: At One With None

Ein äußerst schwieriger Monat. Die Probleme des Metal sind schon längere Zeit absehbar. Kein Wunder auch, dass ich aufgehört habe, den Metal Hammer oder Rock Hard zu lesen. In beiden Blättern wird beispielsweise die neue Nightflight Orchestra: Aeromantic 2 hochgelobt.

CD des Monats im Rock Hard und auch im Metal Hammer ganz oben. Ich weiß schon, warum ich die Abos gekündigt habe. Man hat dort völlig die Orientierung verloren und glorifiziert Musik, die früher keine Rede wert gewesen wäre. Es gibt noch nicht einmal einen Anspieltipp. Tausendmal gehört und tausendmal eingenickt. Diese Scheibe ist näher an Modern Talking und Helene Fischer als an ihren vermeintlichen Vorbildern, die wohl irgendwo bei Styx, Toto, Journey, Queen und auch Saga zu sein scheinen, ohne diese Bands beleidigen zu wollen. Aber während bei diesen Vorbildern das Songwriting noch einigermaßen in Ordnung, manchmal sogar klasse war (Blue Collar Man, Renegade, Hydra, Wheels in the sky) ist dieses Machwerk blutleerer als Dracula. Eigentlich sogar eher ein Punkt als fünf, aber ein Punkt ist auf meiner Skala Roy Black oder auch Modern Talking. Für einen echten Headbanger und Luftgitarristen ist das eine echte Zumutung. Nun aber zur CD des Monats:

Die schwedischen Portrait kommen mit ihrem fünften Longplayer mehrere Pfunde metallischer daher. Das erinnert an die glorreichen Achtziger mit ihren falsettierenden Größen wie King Diamond, oder besser, weil nicht ganz so hoch, Judas Priest. Als Anspieltipp für alle True Metal Fans empfehle ich Curtains. Der Refrain hat Ohrwurm-Charakter. Das anschließende Phantom Fathomer ist auch nicht von schlechten Eltern und rockt im Midtempo herrlich daher. Am Anfang erinnert mich das an Iron Maiden und die Twingitarren prägen den Song.

He Who Stands hat einen mystischen Sound und hier gefallen besonders die langsamen Passagen. Der Song darf auf keiner Helloween-Party fehlen. Das Intro des neunminütigen Ashen verlangt geradezu nach einer Fortsetzung mit Symptom of the Universe der legendären Black Sabbath. Leider fehlt mir in der Fortsetzung ein Tony Iommi-Riff.

Die restlichen Songs sind weit weg von mittelmäßig, aber mir fehlen hier und da Wiedererkennungsmerkmale. Mir sind das 14 Punkte auf unserer 20 Punkte Skala wert. Viel Spass beim hören. Smileys Rüdiger

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