21. November Forgotten Pearls

Heute ist der Nachwuchs dran, für den diese Plattform explizit geschaffen wurde. Ihr Youngsters müsst nicht tausende von mehr oder weniger unnötigen Outputs durchhören. Prognrock reicht mehr als aus!

Forgotten Pearls zeichnen sich aus, dass sie weder in der Topalbenliste noch in den Topsongs zu finden sind. Sie wurden einfach vergessen, aber sind doch Perlen aus der Zeit.

Bei einer solchen Suche findet man dann tatsächlich Songs, die man in der Topsongliste vergessen hat wie Lieblingssong Prince Kajuku von UFO. Den habe ich aber sofort nachgetragen.

Die „Fanfare“ ist der richtige Start in einen Geburtstag. So muss es im alten Rom geklungen haben, wenn Caesar Geburtstag hatte.

Danach der Uraltrocker Hush von Deep Purple. Das ist jetzt über 50 Jahre her; ich glaube das gar nicht.

Die Anfangssequenz von Long Gone ist wohl einer der magischsten Intros der Musikgeschichte. Die kennt man oder man kennt sie nicht. Und dazu Moggies Gänsehaut-Stimme. Ehrlich gesagt, habe ich Long Gone vor einem Jahr ebenfalls vergessen. Alzheimer lässt grüßen.

Dasselbe gilt für Tush von ZZ Top. Wie konnte ich den nur vergessen. 2:17 Minuten purer Südstaatenrock.

No Quarter ist wohl einer der außergewöhnlichsten Songs überhaupt. Für die einen nur schrecklich, für die anderen das Paradies. Da lasse ich mal dahingestellt, auf welchem Rang dieser Song landen würde, wenn es um die beliebtesten Kiffersongs aller Zeiten gehen würde.

Danach läuft mit God is dead ein Song, der erst 2013 auf der bislang letzten Sabbath-Scheibe veröffentlicht wurde. Diese Scheibe wurde von den meisten wohl sofort wieder vergessen, weil sie ein schweres Erbe zu schultern hatte. Wer greift auch schon zur 13, wenn nebenan die Superscheiben Paranoid, Heaven & Hell usw. stehen? Dabei hat dieser Song alles, was einen starken Sabbath-Song auszeichnet. Düsterness, Riffing und halt den (fast) immer teuflisch guten Ozzy.

Aber jetzt genug gekifft und gefürchtet. Jetzt wird gerockt. Irgendein Neunmalkluger hat vor vielen Jahren geschrieben: Mein letzter Willen, Rock ohne Gillan. Und sicher hatte er nicht ganz unrecht, denn Gillan starb musikalisch den Tod vieler Solokarrieren, weil das Wichtigste jeder Band das Songwriting ist und das haben die wenigsten. Gillan auch nicht. New Orleans rockt und ist eines der wenigen Highlights vom Childintime-Shouter Gillan.

Was die 13 für Black Sabbath, das war die Avalanche für Mountain. Auch ich habe selten zur Avalanche gegriffen. Und trotzdem sind da Perlen drauf, wie Sister Justice beweist.

Mit Fire & Water folgt ein Muss für jeden Altrocker. Mit den göttlichen Free kann man auf keiner Compilation etwas falsch machen.

Bei den Useyourillusion-Scheiben der Gunners muss man sich schon den Vorwurf der Ahnungslosigkeit gefallen lassen, wenn man die nicht zu seinen Topalben zählt. Die sind klasse, ja stimmt, aber das Nichtvorhandensein in der Topalbenliste heißt ja nicht, dass die nicht doch noch in die ewige Bestenliste aufgenommen werden. Civil War ist ein Highlight aus den beiden Scheiben.

Danach wird es mit Textzeilen wie „I know what’s good for you all day“ richtig rockig und damit meinte Lou Gramm wahrscheinlich hartes Riffing an geilen Gitarren, der dirty white boy.

Und noch ein Black Sabbath Song könnte man meinen. Aber dem ist nicht so. Bark at the Moon ist von Ozzys gleichnamiger Soloscheibe. Ozzy hatte zwar das gleiche Problem mit dem Songwriting wie Gillan, denn den besten Songwriter aller Zeiten, Tony Iommi, kann man nicht so einfach ersetzen, aber zweifelsohne hatte Ozzy den besseren Riecher für Ausnahmetalente an der Gitarre. Nach Randy Rhoads (schnief) spielte hier Jake E. Lee die Klampfe. Später folgten Giganten wie Steve Vai, Gus G., Zakk Wylde und Jerry Cantrell. Ozzy Superstar, für den sind sie alle da.

Bei vergessenen Perlen wird man auch bei den Scorpions schnell fündig. No one like you ist ein echter Rocker.

Don’t kill the Whale war ein Hit, immerhin Platz 36 der UK-Charts, aus dem eher schwächeren Tormato-Album von Yes. Heute eher forgotten, aktueller denn je.

Danach gibt es einen Hit, den jeder aus der Werbung kennt, aber kaum einer weiß, von wem der eigentlich ist. Juniors Wailing ist von den legendären Steamhammer.

Mit Errors of my Way läuten wir die Ruhephase ein. Die Erfinder der Twingitarren, wie man Wishbone Ash manchmal bezeichnet, umschmeicheln hier die Ohren. Das erste Album von WA hätte man durchaus auch zum Topalbum küren können. Irgendwann werde ich  Phoenix von diesem Album irgendwo unterbringen müssen.

Am Ende ein Schmachtfetzen von den Pretty Maids, der diese Compilation abschliesst.

An alle, die heute Geburtstag haben, die besten Wünsche und die Zeit, diese Mischung bei Level 10 anzuhören. Let’s rock. Luftgitarre raus und Mähne schütteln, wenn man denn eine hat.

🙂 Rüdiger

 

 

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